Dirty Dancing – das Musical

Ganze 24 Jahre ist es her, dass Patrick Swazye und Jennifer Grey das Kinopublikum zu Tränen rührten und weltweit einen wahren Run auf Tanzkurse auslösten. Nach Hamburg und Berlin ist die Musical-Umsetzung des Klassikers jetzt in Oberhausen gestrandet und beeindruckt mit Tanz und Bühnenbild.

Von Mambo und Melonen

Der gemeinsame Urlaub im "Kellerman's Hotel" mag der 17-jährigen Francis "Baby" Houseman so gar nicht schmecken. Statt ihre Zeit mit Standardtänzen und unsäglichen Animateuren zu verschwenden, flüchtet das Mädchen in die verbotene Welt des attraktiven Tänzers Johnny Castle, der mitten in den Proben zu einem wichtigen Aufritt steckt und bald schon eine Ersatzpartnerin finden muss.

Ganz nah an die Filmvorlage von 1987 ist die Bühnenumsetzung angelehnt. Das weckt nostalgische Erinnerungen im Publikum, hat aber den Nebeneffekt, dass die Akteure selbst kaum die Stimmbänder schwingen lassen und die musikalischen Klänge dem Bühnenorchester überlassen. Dirty Dancing mutet daher viel mehr einem aufwändig inszenierten Theaterstück mit sehr gut choreografierten Tanzszenen denn einem Musical an.

Während Dániel Rákasz' Johnny vor allem mit Muskeln und tänzerischen Glanzleistungen zu beeindrucken vermag, brilliert vor allem Hauptdarstellerin Jenny Bach als Baby. Den jugendlich-naiven Charme nimmt nimmt man ihr sofort ab, findet aber genauso das aufbrühende Mädchen mit reichlich Sex-Appeal in ihrem Aufritt. Der eigentliche Star im Metronom Theater ist jedoch das Bühnenbild. Romantische Mondscheinnächte verwandeln sich mit Hilfe von Videoprojektionen in ein idyllisches Weizenfeld oder in wogende Wellen. Die technischen Kniffe machen so auch die Längen einiger Filmdialoge wieder wett. Und spätestens, wenn am Ende "The Time of my Life" erklingt, sind Fans der Filmvorlage auf ihre Kosten gekommen.

Trailer

Seit 19.10., Metronom Theater, Musikweg 1, 46047 Oberhausen. Tickets ab 47,89 unter 01805 / 4444 oder auf stage-entertainment.de