Kultur
   13 Jahre
Foto: Sebastian Luty

Käffchen?

Freitagmorgen, 11.00 Uhr. Wir stehen inmitten eines großen Raums im Düsseldorfer Capitol Theater. Ein kleines Holzmodel einer TV-Bühne steht in der Ecke, Requisiten ruhen auf Tischen, an die Wände sind Skizzen mit knalligen Kleidern und Anzügen gepinnt. Was ein bisschen an eine zugestellte Grundschul-Turnhalle erinnert, ist in Wahrheit der Trainingssaal der Darsteller von "Kein Pardon", das Anfang November seine Premiere in der Landeshauptstadt feiern soll.

Schwul, schwul, schwul

Ein letzter Blick der Pressebetreuerin in den Nebenraum mit den wartenden Darstellern: Wildes Gegacker unzähliger Stimmen kriecht durch den Türspalt, das wir so sonst nur auf Szene-Veranstaltungen hören. Alles klar, hier kommt etwas wirklich Schwules auf uns zu! Dann endlich öffnet sich die Tür und das rund 30 Mann und Frau starke Ensemble um Regisseur Alex Balga versammelt sich vor uns. Bestandsaufnahme: "Dschungelsadist" Dirk Bach in irrwitzigen (Privat-)Klamotten - check. Blendende Laune auf den Gesichtern - check. Zahlreiche schwule Tänzer - oh ja, check!

Die Idee, Hape Kerkelings Film auf die Bretter zu bringen, hatte Quatsch-Comedy-Club-Kopf Thomas Hermanns, der auch die Buch- und Liedtexte verantwortet. "Wir haben intensiv gesucht und schließlich die perfekte 'Kein Pardon'-Besetzung gefunden", gibt sich der TV-Moderator sichtlich stolz. Unbestrittenes Sternchen darunter ist Schauspieler und Comedian Dirk Bach, der in die Rolle des cholerischen Moderators Heinz Wäscher schlüpft. "Ich bin jetzt wie er seit 32 Jahren im Geschäft (lacht). Ich kenne also diese Welt und ich freue mich darauf!" Singen, tanzen und steppen soll der 50-Jährige zunächst bis Ende des Jahres. "Und er ist auch der Erste, der von Herrn Kerkeling abgesegnet wurde, die fantastische Uschi Blum darzustellen", weiß Thomas Hermanns hinzuzufügen. "Sie kriegen also auch Dirk Bach als die schlechtgelaunteste Sängerin der Welt!" Hape Kerkelings Figur Peter Schlönzke wird vom charismatischen Enrico De Pieri verkörpert, die Musik stammt aus der Feder Achim Hagemanns.

Doch genug der großen Worte, wir möchten gerne Action sehen! Die Tänzer treten zur Seite, eine Holztreppe wird in den Raum geschoben. Ein kurzer Moment der Stille, los geht’s. Dirk Bach sitzt mit einer Zeitung in den Händen auf einem Stuhl, das aus dem Film bekannte Regieteam neben ihm - und schon grinsen wir über beide Ohren, als Sekretärin Karin mit der Kanne in der Hand aus voller Kehle das "Käffchen"-Lied anstimmt. Spätestens aber als Dirk Bach "Witzigkeit kennt keine Grenzen" in unsere Richtung trällert, können wir die Premiere gar nicht mehr erwarten. Ob er die Showtreppe dann eleganter als bei den Proben herabsteigen werde? "Treppen sind grundsätzlich nicht meine Freunde, aber wenn ich falle, dann falle ich wenigstens weich!"

Fotos der vorgeführten Szenen und TV-Spot

Hape Kerkelings "Kein Pardon", Premiere am 12.11. im Capitol Theater Düsseldorf, Erkrather Str. 13, 40233 Düsseldorf. Tickets ab 23,50 Euro bei kartenkaufen.de oder unter 01805 / 2001. Mehr unter kein-pardon.com

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