Happy Birthday, Wolfgang Niedecken!

Der BAP-Frontmann wird 60 Jahre alt, seine Band 35.

"Südstadt-Dylan"

Doppelpaukenschlag zum Runden: Wolfgang Niedecken hat sich zu seinem Sechzigsten nicht nur eine 528 Seiten starke Autobiografie gegönnt ("Für 'ne Moment"), sondern auch ein neues Album seiner Band BAP ("Halv su wild"). Der Singersongwriter und bildende Künstler hat sich auch einen Namen mit seinem sozialen und politischen Engagement, sei es die legendäre Anti-Neo-Nazi-Aktion "Arsch Huh Zäng ussenander" von 1992 oder Hilfsprojekte in Afrika, gemacht.

"Kristallnaach"

Der "Südstadt-Dylan" hat in seiner 35 Jahre zählenden Bandkarriere auch den Schwulen ein paar Songzeilen gewidmet. Neben dem unsterblichen "Verdamp lang her" (1981) zählt "Kristallnaach" aus dem Nr. 1-Album "Von drinnen oh drusse" (1982) zu den Evergreens der Band. Hier warnt Niedecken vor den drohenden Gefahren der Rattenfänger von Rechts. "Doch die alles wat anders ess stührt, die mem Strom schwemme, wie't sich jehührt, für die Schwule Verbrecher sinn, Ausländer Aussatz sinn, bruchen wer, der se verführt."

"Massenhaft Kohle"

Vielleicht nicht ganz so gerne erinnert wird Wolfgang Niedecken heute an die (nur kurzzeitig auf einer Maxi-Single, nie aber auf Album veröffentlichte) Kölsche Cover-Version des umstrittenen Dire Straits-Hits "Money for Nothing". Ziemlich getreu des Vorbilds beschwert sich ein hart malochender Arbeiter in "Massenhaft Kohle": "Schau da der Schwule mit dem Ohrring und dem Make up – das kann ich auch noch, Karl, das ist nicht schwer. Der kleine Schwule da – ein Schwuler mit Privatjet! Der kleine Schwule da ist ein Millionär!"

Schwamm drüber, Letzteres buchen wir mal unter Jugendsünde eines durch und durch anständigen Kerls ab und wünschen alles Gute!