Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: Völklinger Kreis

Diversity Management auf dem Rückzug

Die Arbeitgeber in Deutschland praktizieren weniger ganzheitliches Diversity Management als noch vor wenigen Jahren. Dieses überraschende Ergebnis hat die neue Diversity-Studie des Völklinger Kreis hervorgebracht. Darin wurde untersucht, wie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit den Unterschieden ihrer Beschäftigten etwa bei Ethnie, sexueller Orientierung oder Religion umgehen und die Vielfalt ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv gestalten. Der Bundesverband schwuler Führungskräfte will mit der Studie dazu beitragen, dass, so der Vorsitzende Bernd Schachtsiek, „immer mehr Arbeitgeber in Deutschland Kenntnis vom Erfolgspotenzial und von der Wirkungsweise eines ganzheitlichen Diversity Managements auch unter Berücksichtigung der sexuellen Identität bekommen. Insbesondere der Mittelstand hat hier noch Nachholbedarf.“

Es gibt allerdings auch ein positives Ergebnis der Analyse: Einzelne Diversity-Bestandteile werden häufiger praktiziert als bisher bekannt. Sie werden in kleineren Unternehmen oder bei öffentlichen Verwaltungen eingesetzt, ohne dass dort der Begriff „Diversity Management“ überhaupt bekannt ist. Besonders häufig ist die Beachtung von Geschlecht und Alter, aber auch Migrationshintergründe und Behinderungen spielen oft eine Rolle. Seltener geht es dagegen um die Religion oder um die sexuelle Orientierung. Von großer Bedeutung ist dabei allerdings, ob ein Unternehmen oder eine Verwaltung eine aktive LGBT-Gruppe hat: Dort findet die sexuelle Orientierung sehr viel mehr Beachtung.

Schachtsiek überreichte das erste Exemplar der Untersuchung an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Brigitte Zypries (SPD). Diese betonte, die neue Studie des Völklinger Kreises zeige Arbeitgebern auf, wie wichtig es für Unternehmen sei, das soziale Miteinander ihrer Beschäftigten zu stärken. „Denn: Werden soziale Diskriminierungen von Minderheiten verhindert und die Chancengleichheit verbessert, steigt die Leistungsbereitschaft und die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

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