Musiktheater im Revier
Neues im Oktober
Vormerken sollte man sich Merlin von Isaac Albéniz (Inszenierung: Roland Schwab). Diese Oper wird am MiR erstmals im deutschsprachigen Raum und weltweit zum zweiten Mal öffentlich präsentiert. Der Sagenstoff um den Zauberer Merlin sollte der Start für ein dreiteiliges Mythen-Projekt um König Artus werden, seine Fertigstellung beschäftigte Isaac Albéniz aber bis zum Tod. Das Libretto ist der Herkunft der Sage entsprechend auf Englisch verfasst, während die Musik des spanischen Komponisten in orientalischem Kolorit und düsteren Mönchsgesängen schwelgt. (Premiere am 08.10., Großes Haus)
Legendäres hat "MiR goes…" im Oktober auch mit Metropolis zu bieten. Kino für die Ohren heißt es bei diesem Filmerlebnis mit Livemusik. Fritz Langs Stummfilmepos feierte an der Essener Lichtburg vergangenes Jahr in seiner restaurierten Uraufführungsfassung Ruhrgebietspremiere. Die Neue Philharmonie Westfalen unter Helmut Imig spielt dazu die rekonstruierte Orchesterpartitur der Original-Filmmusik von Gottfried Huppertz aus dem Jahr 1927. (11.10., 19.30 Uhr, Großes Haus)
Den Auftakt beim Ballett bestreitet Annett Göhre mit Copyleft - Spiel mit dem Original. Copyleft fordert ausdrücklich zur Weiterentwicklung und Fortschreibung eines durch Copyright geschützten Originals auf. So stehen im musikalischen Mittelpunkt dieses Tanzabends zwei besondere Bearbeitungen von "Bilder einer Ausstellung" und Ausschnitten aus den "Goldberg-Variationen". Die Klaviersuite von Modest Mussorgsky wird in der Version der Rockgruppe "Emerson, Lake and Palmer" für E-Bass, Schlagzeug und Keyboards dargeboten. Johann Sebastian Bachs Komposition erklingt in der Interpretation des Jazzmusikers Uri Caine. Die Choreografin liefert dazu Bilder rund um Copy & Paste: Was ist überhaupt ein Original? Kann der Körper kopieren, kopiert werden? Ist das Abbild auch eine kreative Schöpfung? (Premiere: 15.10., Kleines Haus)
