Köln
   14 Jahre
Foto: Festkomitee Kölner Karneval

Macht den Karneval bunt

Mit ihm und seinem Team kam frischer Wind in den organisierten Fastelovend: Seit 2005 amtiert der "Rote Funk" Markus Ritterbach als Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. Torsten Bless sprach mit dem 47-jährigen dreifachen Vater.

Die 45- bis 50-Jährigen haben in den letzten Jahren im Festkomitee, in den Gesellschaften mehr und mehr das Ruder übernommen. Denken die anders als ihre älteren Vorgänger?

Ich glaube, bei uns ist alles viel lockerer, wir nehmen uns nicht ganz so ernst. Wir haben alle begriffen, dass Karneval ein ganz tolles, ein freundliches Fest und nicht dafür da ist, anderes auszugrenzen. Ganz im Gegenteil, Karneval funktioniert nur dann, wenn möglichst alle mitmachen.

Ihr langjährig amtierender Vorgänger Hans Horst Engels sagte, er habe zuvor noch keinen Kontakt zu Schwulen und Lesben gehabt, bevor er das Dreigestirn im Jahre 2000 erstmals auf eine "Rosa Sitzung" begleitete. Haben Sie Berührungspunkte?

Ja klar, ich differenziere da nicht, Freunde von mir sind schwul, und für mich ist das völlig normal. Ich glaube, der Karneval ist als sehr konservativ verschrien, aber so habe ich ihn nie erlebt. Bei den Roten Funken sind auch mehrere Schwule dabei. Daraus wird überhaupt kein Bohei gemacht. Und wenn das kein Thema ist, dann ist es gut. Vor einiger Zeit haben wir ja die StattGarde Colonia Ahoj herzlichst aufgenommen, die fühlt sich wohl bei uns.

Welche Facetten bringt die StattGarde nach Ihrem Empfinden in den Karneval ein?

Jede Facette ist wichtig im Karneval, möglichst viele Facetten machen den Karneval bunt. Die StattGarde besticht einfach durch Niveau, durch super viel Kreativität, sehr viel Liebe zum Detail, was Veranstaltungen und Organisation angeht. Mein Gott, da denke ich manchmal, die könnten dem einen oder anderen Verein etwas von ihrer Kreativität abgeben. Ich bin von der StattGarde ganz begeistert.

Vor zwei Jahren war die Tanzgruppe der StattGarde bei der Prinzenproklamation dabei, wie kam das zustande?

Damals war die StattGarde ganz frisch aufgenommen worden, die kannte man ja gar nicht. Durch Zufall habe ich mal gesehen, wie die getanzt haben. Ich habe meinen Vizepräsidenten Joachim Wüst angesprochen, der verantwortlich für die Programmplanung der Proklamation ist. Die StattGarde hat extra für uns in einer Halle in Ehrenfeld vorgetanzt, völlig nervös und aufgeregt. Eigentlich hatten wir überhaupt keinen Platz mehr in der Proklamation, aber auch meine Frau hat gedrängt, dass wir das machen sollten. Der Erfolg war riesengroß, und ich glaube, auch für die StattGarde selbst war das so etwas wie eine Initialzündung. Seitdem sind sie in aller Munde und haben in der Session irre viele Auftritte.

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